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Depression bei Kindern und Jugendlichen

Hallo, schön, dass du da bist!

Auf dieser Seite wollen wir dir mehr über die Erkrankung Depression erzählen und dir zeigen, wo du Hilfe finden kannst.
Viele Menschen, die an einer Depression erkranken, haben zunächst Schuldgefühle und tun sich schwer, Unterstützung zu suchen, obwohl diese sehr wichtig ist. Es ist keine Schande, Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn eine Depression ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Eine Depression ist auch kein Grund, die Hoffnung aufzugeben, denn sie ist meist gut behandelbar. Je früher sie erkannt wird, desto besser. Deshalb ist es gut, dass du hier bist! 

Wusstest Du, dass in einer Schulklasse durchschnittlich zwei Schüler*innen an einer Depression erkranken? Du bist also nicht alleine.

Was sind Symptome einer Depression bei Jugendlichen?

Fühlst du dich in letzter Zeit oft traurig? Machen dir deine Hobbies einfach keinen Spaß mehr? Stresst dich alles und du willst einfach nur deine Ruhe haben? Hast du häufig Kopfweh oder andere körperliche Beschwerden? Dich in der Schule zu konzentrieren fällt dir schwer?

In der Grafik siehst du mögliche Symptome einer Depression. Wenn du schon länger als zwei Wochen einige der Symptome hast, kann das ein Anzeichen einer Depression sein und du solltest dich jemandem anvertrauen. Erste Ansprechpartner können zum Beispiel Lehrer, Freunde, oder auch Beratungstelefone sein.

Die Anzahl deiner Symptome lässt die Depression in eine leichte, mittelgradige oder schwere Episode einteilen. 

Um besser einschätzen zu können, ob du vielleicht eine Depression hast, kannst du auch diesen anonymen Online-Test machen. Sollte der Test Hinweise auf eine Depression geben, suche bitte einen Arzt auf. Dieser Test ersetzt allerdings keine richtige Diagnose durch einen Arzt.

Wie wird eine Depression bei Jugendlichen behandelt?

Wie bei jeder Erkrankung gibt es auch bei einer Depression eine passende Behandlung. 

Leichte und mittelschwere depressive Episoden werden meist mit einer Psychotherapie behandelt. Bei einer Psychotherapie sprichst du mit einem Therapeut*in über das, was dich aktuell beschäftigt und was dir Sorgen und Probleme bereitet. Gemeinsam könnt ihr an Lösungen arbeiten und überlegen, was du brauchst, damit es dir besser geht. Der/Die Therapeut*in wurde speziell für die Altergruppe der Kinder und Jugendlichen ausgebildet und kennt sich sehr gut mit Problemen in deinem Alter aus. Hier kannst du mehr zum Thema Psychotherapie im Allgemeinen lesen oder auch zu bestimmten Formen, wie beispielsweise der kognitiven Verhaltenstherapie.

Manchmal wird für die Behandlung einer Depression auch ein Medikament empfohlen. Bei einer Depression kommt es zu einem Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn. Antidepressiva helfen, wieder Gleichgewicht und Ordnung herzustellen. Das geschieht, indem die Medikamente dafür sorgen, dass z.B. mehr Serotonin ("Glückshormon") vorhanden ist. Das kann dir helfen, dass du wieder aktiver wirst, dich besser konzentrieren kannst oder wieder besser schlafen kannst. Keine Sorge, du musst das Medikament nicht für immer nehmen und es macht auch nicht abhängig und verändert nicht deinen Charakter. Wichtig ist, dass du das Medikament nicht ohne Absprache mit deinem Arzt*in absetzt. Mehr zu diesem Thema findest du hier.

Je nach Schweregrad der Depression erfolgt die Behandlung ambulant oder stationär. Ambulant heißt, dass du ganz normal zuhause bist und ein oder zwei Mal die Woche einen Termin bei deinem Therapeut*in oder Arzt*in hast. Wenn die Depression sehr schwer ist, ist vielleicht ein Klinikaufenthalt notwendig (eine stationäre Therapie). 

Zur Psychotherapie oder medikamentösen Behandlung gibt es noch ergänzende Unterstützung. Beispielsweise kann eure Familiensituation durch eine Beratung entspannt werden. Oft hilft es auch, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, denen es ähnlich geht. Dies kannst du beispielsweise in einem Online-Forum machen. Zusätzlich hilft außerdem: Sport machen, viel draußen unternehmen, schöne Dinge planen und machen, sich etwas zutrauen, Streitereien klären, nicht zu streng zu sich sein oder sich etwas Gutes tun.

Den Unterschied zwischen eine*r Psycholog*in und eine*m Psychiater*in erklären wir dir hier

Was sind die Ursachen einer Depression?

Eine Depression hat nicht nur eine einzige Ursache. Meist führt ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zur Erkrankung. Bei einer Depression in deinem Alter gibt es oft psychosoziale und auch biologische/genetische Faktoren, die bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen. So haben z.B. Jugendliche, deren Eltern an Depression leiden, ein dreimal höheres Risiko, depressiv zu erkranken. Es gibt depressive Episoden, die ohne erkennbaren äußeren Anlass auftreten, aber auch solche mit einem Auslöser: Auslöser einer Depression können kritische Lebensereignisse sein, z.B. die Scheidung der Eltern oder Ereignisse außerhalb der Familie (Liebeskummer, Misserfolge, Mobbing etc.). Daneben spielen neurobiologische Faktoren (z.B. Veränderung der Stresshormonproduktion) eine Rolle.

Wie für Erwachsene gilt auch für Jugendliche beim Auftreten einer Depression: Immer sind mehrere Faktoren zusammengekommen, die für dich, mit deiner individuellen, emotionalen Verwundbarkeit sprichwörtlich "das Fass zum Überlaufen" brachten. Deshalb ist es wichtig, Anzeichen einer Depression rechtzeitig zu erkennen und für fachgerechte Hilfe zu sorgen. Aber: Eine Depression ist kein Zeichen eines persönlichen Versagens, weder von dir noch von deinen Eltern, und es trägt auch keiner Schuld daran!

Wo findest Du Hilfe bei einer Depression?

Wenn du bereit bist, dich jemandem an zu vertrauen, kannst du mit deinen Eltern sprechen oder einer anderen vertrauten Person. Du kannst dich immer an den Vertrauenslehrer*in an deiner Schule wenden oder falls ihr einen Schulpsycholog*in oder Sozialpädagog*in an eurer Schule habt, auch an den. Es ist auch okay, wenn du dich erstmal nicht an deine Eltern wenden möchtest. Wichtig ist, dass du dich jemanden anvertraust!

Auch an diese Stellen kannst du dich in München wenden:

In der Krise 

Ärztliche Angebote


Therapeutische Angebote


Beratungsstellen 

 


Telefon und online Angebote

  • »Nummer gegen Kummer« – Telefonberatung für Kinder und Jugendliche (kostenfrei, Mo bis Sa 14–20 Uhr, Mo+Mi+Do 10–12 Uhr), Telefon: 0800 1110333, www.nummergegenkummer.de
  • »Fideo« – Online-Informationsangebot mit Diskussionsforum für Jugendliche: www.fideo.de
  • »U25« – Mailberatung für Kinder- und Jugendliche: www.u25-deutschland.de
  • »Jugendnotmail« – Onlineberatung und Themenchats: www.jugendnotmail.de
  • Münchner Bündnis gegen Depression e.V. auf Instagram: @aktion_depression
  • Freunde fürs Leben e.V.: www.frnd.de
  • Infoportal zur Depression und psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen: www.ich-bin-alles.de